SUSANNA ARTZT
CD-Kritiken
CD-Kritiken zur 3.CD
mit Werken von W.A.Mozart: Sonaten KV 330, 332, 333
PIANO NEWS 2014/4
Die gebürtige Kroatin und von Paul Badura-Skoda entdeckte, heute in Wien lebende
Pianistin Susanna Artzt gehört zu den vielversprechenden Begabungen der jungen
Pianistinnen-Szene. Souverän und hochsensibel im Anschlag präsentiert Artzt hier
die Mozart-Sonaten KV 330, 332 und 333 mit viel Fantasie und vielen ergreifenden
Momenten. Fein abgestimmt in der Dynamik, ruhig in den Tempi, klar und
intelligent phrasiert ist das Spiel dieser jungen Frau. Die Triller perlen nur
so und oft nimmt Artzt die Schlussakkorde wie im Kopfsatz der Sonate Nr. 13 KV
333 ganz zurück, um einen Satz fast schwebend ausklingen zu lassen. Keine Zäsur
scheint unangemessen, kein Ritardando übertrieben. So möchte man Mozart hören.
Ernst Hoffmann
__________________________________________
CD des Tages bei Radio Stephansdom
_________________________________
WIENER ZEITUNG, Mai 2014
Mozart wie zum Valentinstag
(dawa) 330er-Sonaten von Wolfgang
Amadeus Mozart, wie sie selten vornehmer und galanter klangen: Die Wiener
Pianistin Susanna Artzt wird hierzulande für ihren bis ins kleinste Detail
durchdachten Zugang zu den Stücken geschätzt. So schlägt auch bei „ihrem Mozart“
das ätherisch-intellektuelle Element zugunsten der feinen Klänge zu. Und das ist
gut so. Nichts Plakatives, nichts Oberflächliches ziert die Interpretationen. In
der B-Dur Sonate etwa changiert sie von verhalten sentimental zu final
fröhlicher Erzählkunst, aber alles mit der notwendigen Contenance. Die F-Dur
Köchel 332 mit dem eröffnenden Wechsel aus bedingungslosem Dur-Spiel und
Moll-Dramatik begegnet den Hörern in dem von vornherein geforderten, luftigen
Variantenspiel. Bezaubernd, besonders das feine Jagd-Thema. Ebenso in der
populären C-Dur Sonate KV 330 beweist die österreichische Pianistin nicht nur
ihre Affinität zur, sondern auch ihr Können auf dem Bereich der Wiener Klassik.
Im dahinperlende Schluss-Allegretto trumpft Artzt mit stringenter Technik auf.
Eine lohnenswerte, weil effektfreie und richtig liebevoll ausgestaltete
Aufnahme.
_________________________________________________________________________________
CD-Kritiken
zur 1.CD
mit Werken von Claude Debussy, Alexander
Scriabin und Lili Boulanger
PIANO JOURNAL - London
CD-Besprechung von Paul LANFEAR Susanna Artzts Klangfarben suchen
ihresgleichen. Ihre Art den ersten Band der IMAGES zu spielen bietet alles, was
man sich wünschen könnte: wunderbar passendes Tempo, ohne oberflächliche
Manierismen und eine einwandfreie Beherrschung der Kompositionsstruktur. L’isle
joyeuse erhält hier eine unhastige Behandlung, die einen natürlichen Aufbau bis
zu den ekstatischen Schlußtakten erlaubt, ohne daß die Musik von der eigenen
Virtuosität verschungen wird. Unter Artzts Händen scheint uns dieses Stück auf
die Scriabin Sonate vorzubereiten, die die CD beschließt. Auch Estampes erhält
eine makellose Ausführung, in welcher die reine Schönheit des Klanges, die in
dieser Aufnahme so hervorragend eingefangen ist, den Zuhörer dazu verleitet,
sich an jede Note zu klammern, die diese Pianistin spielt. Die Pagodes und
Soiree dans Grenade sind so beziehungsreich, wie ihre Jardins sous la pluie
spannungsgeladen sind. Von den Gärten im Regen zu
den Gärten der Villa Medici, wo die 21jährige Lili Boulanger 3 Jahre bis zum
Ausbruch des Krieges im Jahre 1914 verbrachte. Die Trois Morceaux stammen aus
diesem letzten Jahr und dieses Tryptichon ist ein bedeutendes Werk im Oeuvre
dieser Komponistin, die leider schon 4 Jahre später sterben sollte. Das erste
Stück ist das harmonisch kühnste und hat seine Vorläufer zweifellos im zweiten
Band der Preludes von Debussy, obwohl sich Boulangers musikalische Stimme als
deutlich eigenständig erweist. Susanna Artzt gelingt es die Einzigartigkeit
dieser Stimme vollendet einzufangen; von der schwerfaßbaren Melancholie des
ersten Stückes, über die kindliche Heiterkeit von D’un jardin clair zur Freude
und Vitalität von Cortège. Ein ähnliches Maß von
Rückschau findet sich in Scriabins Preludes op.16, und dies wird in Artzts
Interpretation zweifellos ausgedrückt. In diesem Fall, natürlich, blickt der
Komponist eher auf Chopin als auf Debussy zurück, wenn auch durch das Prisma von
Mussorgsky. Wieder ist es die hervorragende Beherrschung der dynamischen
Schattierung, die es der Pianistin erlaubt, jede melodische Idee sowohl mit
Feinheit als auch mit Klarheit zu artikulieren. Dies zeigt sich noch mehr in der
Sonate. Dadurch, daß sie die Virtuosität des Stückes unter Kontrolle hält,
enthüllt sie mehr Details und so gelingt es ihr alle Spitzen ohne die
übertriebenen Accelerandi zu erreichen, auf die sich so viele Pianisten
verlassen, wenn sie den Höhepunkten zustreben. Dies ist nicht ein Scriabin, der
völlig hemmungslos gespielt wird, sondern mit einer beispielhaften Gelassenheit
und Beherrschung, die hier so passend erscheint, wenn man den Zusammenhang
bedenkt, der sich durch die anderen Werke auf der CD ergibt. Diese Aufnahme
einer hervorragenden Pianistin regt zum Denken an.
RONDO Magazin - BRD
„Susanna Artzt zählt zu den
ausgesprochen geschmackvollen Debussy-Interpreten. Kein Detail soll das Ganze
regieren. Wer den ersten Band der „Images“ oder die „Estampes“ hört, kann einen
Klang bewundern, so sensibel die Grade des piano aushorchend, ein so behutsam
eingesetztes Pedal, dass uns die großen Namen in den Sinn kommen. Dieses Spiel
ist nicht nur kultiviert, es ist auch ziemlich originell.“
Matthias Kornemann
WESTDEUTSCHER RUNDFUNK, WDR 3
Hörproben
„Vielleicht ist es ja die „multi-nationale“ Herkunft von Susanna Artzt (wobei
Sie mir diese saloppe Diktion verzeihen mögen), die diese CD so mitreißend
macht. Da gibt es keine Halbheiten oder Kompromisse. Klar ohne Schärfe, deutlich
ohne Pedanterie, schwungvoll ohne Hast, kontemplativ ohne Langeweile kommt diese
entschiedene, dabei völlig unprätentiöse Einspielung daher. Nie hat man den
Eindruck, daß sich hier eine gewollte „Interpretation“ aufdringlich zwischen
Werk und Hörer schiebt, vielmehr hat man den Eindruck, daß das, was man hört,
eben so sein müsse; diese Musik entsteht in einer frappierend natürlichen Art
und Weise, als würde sie gerade vom Komponisten notiert.
Mit dem Augenzwinkern der Kosmopolitin nennt Susanna Artzt
Claude Debussys L’Isle joyeuse „ein Schmankerl“ - und verweist damit auf die
neben den poetischen zweifelsohne auch vorhandenen virtuosen Qualitäten mit
einer untrüglichen Finalwirkung. Hier wird klar, was bei den Klavierwerken von
Lili Boulanger und Alexander Skrjabin nur aufschien: daß nämlich Susanna Artzt
neben den unbestrittenen lyrischklanglichen Möglichkeiten ihres Klavierspiels
auch über die „hochvirtuose Pranke“ verfügt, die solche pianistischen
Anforderungen zu dem machen, was sie sind: nicht mühvolle Plage sondern ein
lachendes Spiel (jedenfalls klingen muß es so, und es tut das hier).
Susanna Artzt spielt - ich kann es nicht anders sagen -
meisterhaft Klavierwerke von Claude Debussy, Lili Boulanger und Alexander
Skrjabin - übrigens auch perfekt aufgenommen...“
Hans Winking
PIANONEWS
CD des Doppelmonats
Als Schülerin von Paul Badura-Skoda, nach mehreren Wettbewerbsgewinnen und viel
gelobten Konzerten, liegt nun die erste CD der jungen in Österreich lebenden
Pianistin Susanna Artzt vor. Und welch ein Debut! In vielerlei Hinsicht macht
sie den Vorschusslorbeeren, die ihr die Presse bei ihrer ersten Deutschlandtour
im Jahre 1999 zuerkannte, alle Ehre. Da ist es auf der einen Seite ungewöhnlich,
dass eine CD-Einspielung nicht auf einem Konzertflügel stattfindet, sondern auf
einem Kammerkonzert-Flügel (in diesem Fall der Bösendorfer 225), der unter den
Fingern von Artzt aber geradezu sinfonisch zu klingen vermag. Doch bei der
interessanten Programmauswahl, die die junge Pianistin sich ausgewählt, ist das
Donnern denn auch nur selten vonnöten. Mit Debussys „Images“ und „Estampes“
sowie dessen „L´isle joyeuse“ verströmt sie blumige Klangwelten, extrem
durchsichtig und klar akzentuiert, mit viel emotionaler Tiefe. Anschlagskultur
ist das Zauberwort, mit dem das Spiel von Susanna Artzt gekennzeichnet werden
kann. Dabei akzentuiert sie bestechend spannungsreich, so dass diese allgemein
bekannten Werke – befreit von Überzuckerung und Verklärung – neuartig
faszinierend erklingen. Und da ist noch etwas weiteres Bemerkenswertes an dieser
Einspielung: Lili Boulangers „Trois Morceaux“, die überaus selten eingespielt
werden. In diesen nimmt die Komponistin den Stil Debussys auf und lässt ihn in
Richtung Poulenc wandern. Auch in diesen drei Miniaturen begeistert Artzts
Spiel. Doch letztendlich weist sich die Pianistin zudem als Kennerin anderer
Aussagekräfte aus: Mit der Interpretation von Skrjabins Sonate Nr. 5. Hier
beschwört sie nun die Tonwelt des nach Neuem forschenden Geistes des Russen mit
dem Pendeln zwischen Lyrik und vehementem Ausbruch so überzeugend herauf, dass
man fast von neuer Erkenntnis dieses Werks sprechen kann. Bravo! Carsten Dürer
Interpretation: 6 Klang: 6 Repertoirewert: 6 (maximale Punktezahl)
KURIER - Wien
Entdeckerfreuden
„Wer Raritäten nachspürt, kann auch bei anderen Klavier-Recitals und
Plattenfirmen fündig werden: Susanna Artzt spielt sehr klar strukturiert,
technisch souverän und mit differenzierten Klangfarben neben Debussy und
Scriabin auch drei kleine Stückchen von Lili Boulanger (1893 bis 1918)... Lilis
zauberhaft pointierte Miniaturen lassen ahnen, dass sich die junge Dame neben
dem Vorbild Debussy auf neue Wege gewagt hätte (die danach etwa Poulenc und
Satie beschritten).“ Karl Löbl
KLASSIK HEUTE - BRD
„In den traumatischen, klaviertechnisch vertrackten Partien der Sonate Nr. 5
von Scriabin zeugen deren leise, andächtige, intime Passagen von Wissen und
Einsicht um atmosphärische Belange. Susanna Artzt bietet eine gewinnende, auf
eine Live-Begegnung Appetit machende Darbietung ... Eine beachtenswerte
Einspielung.“ Peter Cossé
ÖSTERREICHISCHE MUSIKZEITSCHRIFT
Susanna Artzt nutzt ihre flinke, geschmeidige Technik für ein lebhaftes, im
unverdächtigen Sinne gefälliges Debussy-Betreiben. Ihre Entscheidung, sich
zwischen den Debussy- und Scriabin-Blöcken für eine französische Rarität
herzugeben - nämlich für die drei herzigen Kleinigkeiten von Lili Boulanger -
zeugt von diskographischer Klugheit. Eine auf die sicherlich hoffnungsvolle
Zukunft von Susanna Artzt geltende Einspielung.
MORGEN - Kulturmagazin, Österreich
Kulturberichte
„Bewußt auf der Suche nach den meditativen Zügen dieser Stücke zeigt sich die
mit feinziselierten Deutungen aufwartende Susanna Artzt bei ihrer
Debussy-Boulanger- Scriabin Einspielung.“
Walter Dobner
_________________________________________________________________________________
CD-Kritiken zur
2.CD
mit Werken von M.Ravel,
F.X.Mozart, F.Schreker und F.Chopin
WIENER CHOPIN-BLÄTTER,
Zeitschrift der
Internationalen Chopin- Gesellschaft in Wien
„Klingende Tanzgedichte und Entdeckungen“
So darf „La Valse“, die neueste CD der österreichischen Pianistin Susanna Artzt,
bezeichnend auch genannt werden. Maurice Ravels großes Klavierwerk „La Valse“
(Poème chorégraphique pour piano seul) eröffnet die Stunde des Dreivierteltakts
und legt erneut Zeugnis des pianistischen Könnens in Aufbau und klanglichen
Feinheiten ab. Mit seinen beiden „Menuet sur le nom d' Haydn“ und „Menuet
antique“ beschließt die Künstlerin feinsinnig eine Aufnahme, die zeigt, wie
hervorragend der Komponist und die Pianistin mit alter Musik und Kontrapunkt
umzugehen verstehen. Drei Walzer von Frédéric Chopin op.64 Nr.1-3 (Des-Dur
„Minutenwalzer“ mit seinem faszinierenden Perpetuum mobile; und die beiden in
cis-Moll und As-Dur) bleiben immer erhebende, nahe Klänge aus „einer anderen
Welt“. Von 14 Werken dieser CD sind 8 Welt- Ersteinspielungen! Franz Schrekers
(1878-1934) „Walzer- Impromptus“ op.9 Nr.1 und 2 sind akkordisch fein
verbundene, positiv klingende Melancholie, die tief in sich geht oder mit
markant zauberhaften Melodien betört. Von Franz Xaver Mozart (1791-1844), dem
jüngsten Kind des großen Wolfgang Amadeus, erklingen „Six Polonaises
mélancoliques“ op.17. Seine Lehrer Joseph Haydn, Nepomuk Hummel, Antonio Salieri
und Georg Albrechtsberger hatten ihm künstlerisch die Möglichkeit gegeben, mit
17 Jahren Wien in Richtung Polen (Lemberg) zu verlassen, wo er nahezu 30 Jahre
als Hauslehrer, Chor-Gründer und Leiter tätig war und komponierte. Die sehr
interessanten und gut klingenden 6 Polonaisen könnte man nahezu mit kurzen
Worten beschreiben: „Gesungene Melancholie“, „Leichter Anklang an Chopin“,
„Wohlklingende Entschlossenheit“, „Wenn schon, denn schon!“, „Erklärung, warum
melancholisch“, „Suche nach nötiger Hilfe größer werdend“. Die Pianistin sei
herzlichst dafür bedankt, nicht nur erstklassig künstlerisch, sondern auch
ebenso entdeckerisch tätig gewesen zu sein. Helmut Batliner (Gramola Nr.98809)
ÖSTERREICHISCHE MUSIKZEITSCHRIFT
Hohes instrumentales Niveau und interpretatorisches Ethos: solches Lob fällt mir
nicht schwer, der Pianistin Susanna Artzt zu zollen, die für das immer rühriger
werdende Label „Gramola“ eine Walzer- Zusammenstellung gewagt hat. Bekanntes von
Chopin und Ravel stellt sie liebenswerten, kaum je beachteten Polonaisen von
Franz Xaver Mozart und ebenso selten gespielten Walzer-Impromptus von Schreker
entgegen: eine österreichische Pianistin, die weiß, was sie will und auch über
das nötige Können verfügt, ihrem Willen Klang und Form zu verleihen. Peter Cossé
PIANO NEWS
Ein besonderes Talent
Susanna Artzts Debut CD wurde vor drei Jahren von PIANO NEWS zur CD des Doppel-
monats gewählt. In der aktuellen Ausgabe spricht sie über ihre bisherige
Karriere, über ihre neue CD mit zwei Weltersteinspielungen und über vieles mehr.
Zwei kurze Auszüge daraus können Sie hier lesen. Susanna Artzt war uns bereits
aufgefallen, als sie ihre erste CD veröffentlichte. Sogleich wurde diese CD mit
Werken von Claude Debussy, Lili Boulanger und Alexander Skrjabin zur CD des
Doppelmonats gekürt. Besonders hatte sie die Redaktion durch ihre feinsinnige
Nuancierung und ihren extremen Farbenreichtum im Spiel überzeugt. Als sie im
September vergangenen Jahres zu Gast im Bechstein Centrum Köln war, nahmen wir
die Gelegenheit wahr und sprachen mit ihr über ihren bisherigen Werdegang und
ihre Vorstellungen. Susanna Artzt hat sich in Österreich schon einen guten Namen
erspielt und sieht sich selbst „auf einem Sprung“... Und wir sind uns nach
diesem Treffen und Gespräch auch sicher: Diese Pianistin wird ihren Weg machen,
wird immer mehr erreichen können. Denn Susanna Artzt ist eine nachdenkliche,
eine ernsthafte Musikerin, die Lust am Spiel hat. Und das hört man.
VIJENAC - KULTURMAGAZIN FÜR
KROATIEN
„...Kurzgefasst, diese CD Susanna Artzts ist eine gelungene diskographische
Produktion, von ausgezeichneter technischer Qualität und, im Sinne von
musikalischem Inhalt und seiner Deutung, zweifellos sehr attraktiv! Diese CD
macht mit großem Nachdruck auf das enorme Potential der jungen Künstlerin
aufmerksam, die mit viel Berechtigung heute ihren Platz unter der Sonne sucht.“
Bosiljka Peric-Kempf